Сказка о рыбаке и рыбке, Фидлер Федор Федорович, Год: 1899

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. . Фидлеръ.

СКАЗКА О РЫБАК И РЫБК.

VOM FISCHER UND DEM FISCHLEIN.

EIN MRCHEN VON А. S. PUSCHKIN*).

*) Это стихотвореніе не пошло въ мой сборникъ: ‘Gedichte von А. S. Puschkin’ (Leipzig. Keclani) и появляется здсь впервые es печати.
Lebte einst mit der Alten ein Alter
Wolil am Ufer des Meeres, des blauen,
Eine Erdhtte war ihre Wohnung,
Drin sie dreiunddrcissig Jahr hausten.
Mit dem Sacknetz fing Fische der Alte
Und die Alte sass spinnend am Spinnrad.
Einstmals warf er sein Sacknetz ins Meer aus —
Doch nur Schlamm zog das Sacknetz ans Ufer,
Wieder warf er das Sacknetz ins Meer aus —
Doch Seegras nur brachte das Sacknetz,
Und zum dritten Mal warf er das Netz ans —
Sieh, da brachte das Netz ihm ein Fischlein,
Ein gar seltenes Fischlein, ein goldnes.
Dа flehte das goldene Fischlein
Und sprach in der Sprache der Menschen:
‘Lass mich. Alter, zurck in die Meerflut,
Will dafr dir ein Lsegeld zahlen:
Wie du’s selber bestimmst, will ich’s zahlen’.
Staunen fasste den Alten und Schrecken:
Drciunddreissig Jahr lang fing er Fische,
Und hrte doch nie einen sprechen.
Er liess frei das goldene Fischlein
Und sprach also die freundlichen Worte:
‘Gott sei mit dir, du goldenes Fischlein!
Deines Lsegelds nimmer bedarf ich,
Tauch’zurck in die blauende Meerflut
Und ergehe dich lustig im Freien!’
Heim zur Alten ging wieder der Alte
Und erzдhlte vom Wunder, dem grossen:
‘Heute hatt’ich ein Fischlein gefangen.
Ein gar seltenes Fischlein, ein goldncs,
Und sprach in der Sprache der Menschen,
Bat, nach Hause, ins Meer es zu lassen.
Wollte zahlen dafr mir ein Lsgeld,
Wie ich selber es sollte bestimmen.
Doch nicht wagt’ich’s, das Lsgeld zu nehmen,
Liess umsonst in die Meerflut das Fischlein’.
Doch da schalt die Alte den Alten:
‘Ach, du Erznarr, du alberner Tlpel!
Warum hast du kein Lsgeld genommen?
Einen Trog httet du sollen verlangen,
Da der unsere lngst schon geborsten!’
An das blauende Meer ging der Alte —
Sieh, da kruselte leicht sich die Flche.
Er rief laut nach dem goldenen Fischlein,
Und es kam das Fischlein und fragte:
‘Alter, sprich, wonach steht dein Begehren?’
Und es spricht tiefen Grusses der Alte:
‘Hab’Erbarmen, allmchtiges Fischlein!
Meine Alte, die schilt mich und zankt mich.
Lsst mich Alten daheim nicht in Ilnlie:
Sie begehrt einen Trog, einen, neuen,
Da der unsere lngst schon geborsten’.
Antwort bietet das goldene Fischlein:
‘Sei getrost, geh mit Gott deines Weges!’
Einen neuen’ Trog sollt ihr haben’.
Heim zur Alten kehrte der Alte —
Sieh, der neue Trog war zur Stelle!
Doch noch rger schalt ihn die Alte:
‘Ach, du Erznarr, du alberner Tlpell
Warst so dumm, einen Trog zu begehren!
Welchen Nutzen kann bringen ein Trog mir?
Geh zurck zu dem Fischlein und bitt’es,
Dass ein hlzernes Haus es dir schenke!’
An das blauende Meer ging der Alte —
Sieh, da furchte sich graulich die Flche.
Er rief laut nach dein goldenen Fischlein,
Und es kam das Fischlein und fragte:
‘Alter, sprich, wonach steht dein Begehren?’
Und es spricht tiefen Grusses der Alte:
‘Hab’Erbarmen, allmchtiges Fischlcin!
Aerger schilt nur und zankt mich die Alte,
Lsst mich Alten daheim nicht in Ruhe:
Gar ein Haus will die Keiferin haben!’
Antwort bietet das goldene Fischlein:
‘Sei getrost, geh’mit Gott deines Weges!
Auch ein hlzernes Ilans sollt ihr haben!’
Heim zur Erdhtte kehrte der Alte —
Aber diese ist spurlos verschwunden.
Sieh, ein hlzernes Haus reckt den Giebel,
Weiss getncht, ragt ein Schornstein von Ziegeln,
Vorn-ein Thor von behobelten Eichen.
Zu dem Fenster heraus schaut die Alte,
Zankt den Mann, dass die Ohren ihm gellen:
‘Ach, du Erznarr, du alberner Tlpel!
Warst so dumm, nur ein Haus zu begehren!
Geh’zurck za dem Fischlein mid sag’ihm:
Eine Buerin will ich nicht bleiben,
Eine Edelfrau will ich nun werden!’
An das blauende Meer ging der Alte —
Sieh, da wellte missmutig die Flche.
Er rief laut nach dem goldenen Fischlein,
Und es kam das Fischlein und fragte:
‘Alter, sprich, wonach steht dein Begehren?’
Und es spricht tiefen Grusses der Alte:
‘Hab’Erbarmen, allmchtiges Fischlein!
Immer rger treibt’s meine Alte,
Lsst mich Alten daheim nicht in Khe:
Eine Buerin will sie nicht bleiben —
Eine Edelfrau will sie nun werden!’
Antwort bietet das goldene Fischlein:
‘Sei getrost, geh’init Gott deines Weges!’
Heim zur Alten kehrte der Alte.
Sieh-ein Herrenhaus reckt seine Hallen.
Auf der Freitreppe steht seine Alte
In kostbarem Zobelfellpelzchen,
Auf dem Scheitel brokatenen Kopfputz,
Um den Hals ein Gesclmre von Perlen,
An den Fingern goldene Ringe,
An den Fssen rotjuchtene Schuhe.
Vor ihr stehen dienstwillige Diener,
Die sie schlgt und am Schopfe umherzaust.
Und es spricht der Alte zur Alten:
‘Gott zum Grusse, vielgndige Herrin!
Sprich, ist nun deine Seele zufrieden?’
Doch voll Zornes fuhr an ihn die Alte
Und befahl ihm, als Stallknecht zu dienen.
Eine Woche verstreicht und die zweite —
Doch nur rger noch treibt es die Alte.
Wieder schickt sie den Alten zum Fischlein:
‘Geli’zurck zu dem Fischlein und sag’ihm:
Eine Edelfrau will ich nicht bleiben —
Will als Zarin uneingeschrnkt herrschen!’
Da erschrak der Alte und flehte:
‘Aber Weib, hast du Tollkraut gefressen?
Kannst mit Anstand nicht gehen, noch sprechen,
Wirst dich lcherlich machen im Reiche!’
Da ergrimmte die Alte noch grimmer,
Einen Backenstreich gab sie dem Alten.
‘Was, du Bauer, du wagst es, zu trotzen,
Einer Edelfrau zu widersprechen?
Geh’zum Meere, ich rat’es dir gtlich,
Oder aber ich treib’dich gewaltsam!’
An das blauende Meer ging des Alte.
Sieh, da wogte schwrzlich die Flche.
Er rief laut nach dem goldenen Fischlein,
Und es kam das Fischlein und fragte:
‘Alter, sprich, wonach steht dein Begehren?’
Und es spricht tiefen Grusses der Alte:
‘Hab’Erbarmen, allmchtiges Fischlein!
Ganz rebellisch ist worden die Alte:
Eine Edelfrau will sie nicht bleiben —
Will als Zarin uneingeschrnkt herrschen!’
Antwort bietet das goldene Fischlein:
‘Sei getrost, geh’mit Gott deines Weges!
Deine Alte soll herrschen als Zarin’.
Heim zur Alten kehrte der Alte.
Sieh-ein Zarenschloss reckt seine Hallen.
In dem Schlosse, da sitzt seine Alte,
Thront als Zarin an zarischer Tafel,
Edelleut und Bojaren sind Diener,
Uebersceischen Wein trinkt die Zarin,
Honigkuchen dazu isst die Zarin,
Die Leibwchterschar steht da im Kreise,
Auf den Schultern die Streitxte tragend.
Als der Alte das sah, da erschrak er.
Warf zu Fssen der Alten sich nieder:
‘Gott zum Grusse, du viclstrcnge Zarin!
Sprich, ist nun deine Seele zufrieden?’
Keines Blicks ward gewrdigt der Alte.
Von sich treiben befahl ihn die Alte.
Alle Edelleut’und Bojaren,
Ins Genick stiessen fort sie den Alten,
An der Thr mit der Axt die Bojaren.
Htten bald ihn niedergehauen.
Und das Volk, es hhnte den Alten:
‘Alter Tlpel, Liecht ist dir geschehen,
Wird in Zukunft als Lehre dir dienen:
Lass den Vorwitz, was nicht deines Amts ist!
Eine Woche verstreicht und die zweite —
Doch nur rger noch treibt es die Alte.
Nach dein Alten sendet sie wieder.
Und die Hflinge finden den Alten.
Und es spricht zu ihm also die Alte:
‘Geh’zurck zu dem Fischlein und sag’ilmi:
Zarin will ich lnger nicht bleiben —
Will nun werden die Herrin des Meeres,
Will nun leben im Ocean-Meere,
Dass das goldene Fischlein mir diene,
Dass es Botendienste mir leiste!’
Keinen Widerspruch wagte der Alte,
Sprach kein einziges Wrtchen dagegen.
An das blauende Meer ging der Alte,
Sieh,— da brandet tiefschwarz die Flche,
Hochauf bumen sich zornig die Wogen
Und beulen in hohlem Geheule.
Nach dem goldenen Fisch rief der Alte.
Und es kam das Fischlein und fragte:
‘Alter, sprich, wonach steht dein Begehren?’
Und es spricht tiefen Grusses der Alte:
‘Hab’Erbarmen, allmchtiges Fischlein!
Meine Alte ist vollends des Teufels!
Zarin will sie lnger nicht bleiben,
Will nun werden die Herrin des Meeres,
Will nun leben im Ocean-Meere,
Dass du selber, Fischlein, ihr dienest,
Dass du Botendienste ihr leistest!’
Nicht ein Wort sprach das goldene Fischlein,
Mit dem Schwnze nur schlug es das Wasser
Und tauchte hinab in die Tiefe.
Lange harrte auf Antwort der Alte
Und ging heim unverrichteter Dinge.
Sieh,— vor ihm hockt die Erdhtte wieder,
Auf der Schwelle sitzt seine Alte
Und vor ihr liegt der Trog, der geborstne.

Пушкинскій сборникъ. (Въ память столтія дня рожденія поэта) С.-Петербургъ, 1899

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